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Roaming Profiles (servergespeicherte Profile) und virtuelle Desktoplösungen für Windows 7 und 8.x

Die folgenden Infos sind natürlich auch auf physische Umgebungen zutreffend.

Ausgangssituation

Zum Einsatz kommen aktuell virtuelle Desktopsysteme mit MS Windows 7 (64Bit) und Terminalserver / Remote Desktop Services unter MS Windows Server 2008 R2. Diese Plattformen sind in den letzten fünf Jahren als stabil und flächendeckend in den Unternehmen etabliert worden. Besonders wegen der recht großen Aufwände bei Windows-7-Migrationen werden diese Umgebungen noch verhältnismäßig lange im Einsatz sein. Zur Sicherstellung der „Einheitlichkeit“ von Benutzerprofileinstellungen werden oft Roaming Profiles von Microsoft ohne weitere technische Ergänzungen (Citrix User Profile Management, Appsense Environment Manager) eingesetzt. Ob zu Testzwecken oder bedingt durch technologische Anforderungen wird der Einsatz von Windows Server 2012 R2 oder Windows 8.1 immer wahrscheinlicher. Die ersten Tests finden heutzutage meistens in virtuellen Umgebungen statt. Und hier gibt es folgende Herausforderung:

Mit MS Windows 8 hat Microsoft die Verzahnung des Betriebssystems mit Cloudressourcen begonnen, die auch Auswirkungen auf die Benutzerprofile hat. So werden stellenweise identische Registryeinträge für Benutzer unter Windows 7 anders interpretiert als unter Windows 8.x. Windows 8 verwendet die gleiche Version (Version 2) des Microsoft Profilmanagements – allerdings in einem Windows 7 inkompatiblen Format. Meldet sich ein Windows 7-Nutzer mit einem Roaming Profile an einem Windows 8-Rechner an, erfolgt eine Konvertierung des Profiles für Windows 8.x. Dieses Profil ist dann unter Windows 7 nicht mehr verwendbar.

Lösungsansätze

Es ist erforderlich, für die jeweiligen Betriebssysteme unterschiedliche Profilpfade zu verwenden.

Variante 1:

  • Unter MS Windows 8.x implementiert man entsprechend http://support.microsoft.com/kb/2887239 ein Hotfix,
  • setzt den Eintrag UseProfilePathExtensionVersion (REG_DWORD) auf 1 unter HKLMSystemCurrentControlSetServicesProfSvcParameters und
  • startet den Rechner neu

Variante 1 bewirkt, dass im vorgegebenen Profilpfad für den Benutzer Profilordner mit der Erweiterung „.V3“ für Windows 8 bzw. „.V4“ für Windows 8.1 erstellt werden (analog zur „.V2“-Erweiterung für Windows 7). Damit erfolgt keine „Vermischung“ der Profile. Das Setzen des Registry-Eintrages lässt sich sehr leicht mittels Gruppenrichtlinien (Preferences) realisieren. Diese Variante ist relativ leicht mit dem Windows 8 Deployment umzusetzen.

Variante 2:

Seit MS Windows Vista besteht (wie schon für Terminalserver unter MS Windows Server 2003) die Möglichkeit, per Gruppenrichtlinie für alle Nutzer (!) am System einen Pfad für Roaming Profiles festzulegen. Zur Unterscheidung der Profilpfade erstellt man separate Gruppenrichtlinien, deren Einsatz mit WMI-Filtern auf die Betriebssystemversionen von Windows 7/8/8.1 reflektiert. Wichtig ist, dass hier alle Nutzer, die sich am System anmelden, mit servergespeicherten Profilen arbeiten, nicht nur normale Nutzer.

Variante 3:

An den Systemen wird eine Systemumgebungsvariable deklariert (z.B. BSVersion). Die Variablenbelegung erfolgt in Abhängigkeit vom Betriebssystem (z.B. „Win7“ für MS Windows 7 oder „Win81“ für MS Windows 8.1). Die Umsetzung der Variablenbelegung kann beim Rechnerdeployment oder per Gruppenrichtlinien erfolgen. Die Pfadangabe für die Profilpfade kann dann unter Verwendung der Systemumgebungsvariable beispielsweise mit \ServernameProfile%BSVERSION%%USERNAME% angegeben werden.

Einsatz unter Terminalserver / Remote Desktop Services

Das beschriebene Handling unter MS Windows 7 bzw. MS Windows 8.1 lässt sich analog auf die Remote Desktop Gestaltung von MS Windows Server 2008 R2 und MS Windows Server 2012 R2 anwenden. Auf die Alternative der Verwendung von VHD-Dateien für das Benutzerprofilmanagement unter MS Windows Server 2012 R2 sei hier nicht eingegangen.

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