Hol‘ dir deine Konzentration zurück!

Corona-Eltern sind gerade alles: Erzieher*innen, Lehrer*innen, Arbeiter*innen, Köch*innen – und das am besten gleichzeitig. Jaja, wir kriegen das schon irgendwie hin mit flexiblen Arbeitszeiten, Home-Office und ein bisschen gutem Willen…

Ohh, jetzt gerade kommt ein Anruf über Teams und die nächste Telco startet in 10 Minuten. Der gerade noch gehegte Geistesblitz ist perdu. Und dabei wollte sich gerade einen Artikel über Konzentration und Aufmerksamkeit schreiben. Geradezu ein Witz, mit einer Fünfjährigen, die natürlich auch bei Laune gehalten werden möchte.

Die kleinste Ablenkung hat eine riesige Wirkung auf unsere Konzentrationsfähigkeit. Denn wir brauchen im Schnitt 10 bis 15 Minuten, um überhaupt wieder in den Flow zu kommen. Und das wiederum wirkt sich auf unsere Produktivität aus.

Holen Sie sich Ihre Aufmerksamkeit zurück!

Es wird also Zeit, uns ein paar Methoden anzueignen, um die Aufmerksamkeit wieder zurückzuholen.

1. Setzen Sie Zeitblöcke

Besonders bei kniffeligen Aufgaben, beim Konzepte schreiben oder Texten ist volle Konzentration über einen längeren Zeitraum gefordert. Da hilft es, sich Zeitblöcke zu setzen und diese am besten gleich in den Kalender einzutragen. So wissen auch die Kollegen Bescheid, dass man für die nächsten Stunden nicht erreichbar ist.

Diese Aufgaben transparent zu machen, schafft mehr Verständnis für den produktiven Rückzug.

2. Minimieren Sie die digitalen Reize

Schaffen Sie sich, soweit es geht, ruhige Arbeitsbedingungen. Schließen Sie Ihr E-Mail-Postfach. Lassen Sie Ihr Handy außer Reichweite. Organisieren Sie sich also bewusst digital reizarme Auszeiten. Das mag simpel klingen, ist aber im modernen Alltag alles andere als trivial. Just try it! Sie werden sehen, der Blick richtet sich von allein auf das Wesentliche.

3. Monotasken Sie

Klar wurde im Job schon immer von uns verlangt, möglichst viele Dinge auf einmal zu erledigen. Als #CoronaEltern wurde das ganze Leben von heute auf gleich komplett über den Haufen geworfen. Multitasking all time!

Zu viele Aufgaben parallel bedeuten Stress, senken die Produktivität und sorgen am Ende für schlechte Laune. Für das Home-Office stellen Sie sich daher die Frage: Was ist von meinen Aufgaben wirklich am wichtigsten? Erledigen Sie diese Aufgabe, auch wenn es nicht das Lieblingsthema ist. So wird der Kopf für die nächsten Tasks frei.

Für wen es passt, kann die Selbstmanagement-Methode von David Allen „Getting Things Done (GTD)“ eine Inpiration bieten.

4. Legen Sie produktive Pausen ein

Probieren Sie mal die Pomodoro Technik. Diese Methode des Zeitmanagements basiert auf der Idee, dass häufige Pausen die geistige Beweglichkeit verbessern können.

Die Technik besteht aus fünf Schritten:

  • Step 1: Die Aufgabe schriftlich formulieren
  • Step 2: Den Kurzzeitwecker auf 25 Minuten stellen
  • Step 3: Die Aufgabe bearbeiten, bis der Wecker klingelt
  • Step 4: kurze Pause machen (5 Minuten: Wäsche aufhängen)
  • Step 5: Nach jeweils vier pomodori eine längere Pause machen (15–20 Minuten: Mittagessen kochen).

Die feste Zielsetzung von 25 Minuten pro Einheit motiviert dazu, sich voll und ganz auf eine Aufgabe zu konzentrieren. Danach kann man immer noch den Posteingang checken. So schafft man in kürzerer Zeit mehr Arbeit, als wenn man versucht, die Aufmerksamkeit auf mehrere Aufgabenbereiche aufzuteilen.
Weitere Infos zur Pomodoro Technique von Francesco Cirillo finden Sie hier.

5. Delegieren Sie und schreiben Sie eine Not-To-Do-List

Manchmal hilft es auch, Aufgaben, Gedanken und was man noch tun muss, aufzuschreiben. Häufig ergeben sich dabei Tasks, die man getrost auf die nächste Woche verschieben oder sogar an andere Kollegen abgeben kann, die auf diesem Gebiet genauso Fuchs sind wie Sie.

Klingt einfach, aber loslassen fällt häufig schwer. Letztlich geht es aber darum, Zeit zu gewinnen, um die Aufmerksamkeit auf die gerade wirklich wichtige Aufgabe zu richten, für die Sie genau der/die Richtige sind. Also ran an die Not-To-Do-List!

Fazit

Erobern Sie sich Ihre Fähigkeit sich zu konzentrieren zurück. Klar, Engagement ist prima. Aber Organisation, Zeitplanung und Selbstkontrolle sind besser. So schaffen Sie es, konzentriert Ihren täglichen Arbeiten nachzukommen, haben am Abend das gute Gefühl, trotzdem etwas geschafft zu haben, schalten den Rechner aus und konzentrieren sich voll und ganz auf Ihren Feierabend. Schönes Wochenende.