Die Welt von Informationstechnologie und Cybersicherheit ist ein endloser Tanz zwischen Innovation und Herausforderungen. Eine aufregende Entwicklung für die digitale Sicherheitslandschaft ist aktuell und in Zukunft der sichere Aufbau von 5G-Netzen.
Gerade veröffentlicht wurde das brandneue IT-Grundschutz-Profil für 5G-Campusnetze, das in Zusammenarbeit von SoftEd Systems, der TU Dresden und dem BSI erstellt wurde.
Wir sprechen mit einem der Autoren, Richard Fritzsche, Sicherheitsexperte von SoftEd Systems, um herauszufinden, was uns in diesem neuen IT-Grundschutz-Profil erwartet und wie Sie dazu beitragen können, die digitale Sicherheitslandschaft zu gestalten.
Was erwartet uns denn im neuen 5G IT-Grundschutz-Profil?
Richard Fritzsche: Im neuen 5G IT-Grundschutz-Profil erwartet uns ein äußerst praktisches Werkzeug. Es bietet Unternehmen eine klare und praxisnahe Anleitung, um 5G-Netze sicher aufzubauen und zu betreiben. Es ist gewissermaßen der Schlüssel zur Minimierung von Risiken und zur Etablierung von bewährten Sicherheitspraktiken. Wir liefern nicht nur die Theorie, sondern auch die Tools zur Umsetzung. Das Profil enthält die IT-Grundschutz-Methodik, darunter die Durchführung einer Struktur- und Risikoanalyse nach IT-Grundschutz. Mit diesem Profil in der Hand, erhalten Anwender eine klare Schablone, in der alle relevanten Anforderungen dokumentiert sind, begleitet von konkreten Hinweisen zur Erfüllung dieser spezifischen Anforderungen. Zusätzlich finden sich technische Inhalte und Einschätzungen zu bestehenden Risiken im Profil.
Es geht also nicht nur um trockene Theorie, sondern um konkrete Schritte und Vorlagen. Was sind die Hauptziele und Zwecke der BSI IT-Grundschutzprofile?
Richard Fritzsche: Die IT-Grundschutz-Profile sind praktische Werkzeuge, um die IT-Sicherheitsanforderungen in der eigenen Organisation umzusetzen. Sie sind kurze und bündige Sammlungen der wichtigsten Anforderungen, die transparent und einfach auf die eigene Organisation angewendet werden können. Sozusagen Best-Practices für spezifische Szenarien, wie den Aufbau von 5G-Netzen im Unternehmen. Mit diesen Profilen bekommst du eine Vorlage für die wichtigen Schritte zur Absicherung deiner IT-Infrastruktur nach BSI IT-Grundschutz. Die Vorlage kann auch als Grundlage für die Integration eines ISMS genutzt werden, da der IT-Grundschutz auf der ISO 27001 basiert. Kurz gesagt, die IT-Grundschutzprofile sind Karten, die Unternehmen den Weg zu bewährten Sicherheitspraktiken weisen und ihre 5G-Netze nach den höchsten Standards schützen.
Ist das Projekt mit der Veröffentlichung abgeschlossen?
Richard Fritzsche: Nein, die Veröffentlichung des Community Drafts des IT-Grundschutz-Profils markiert lediglich den Startpunkt. Jetzt sind die Anwender dran zu Kommentieren. Das IT-Grundschutz-Profil wird regelmäßig dem aktuellen Stand der Technik angepasst. Wir werden bei Bedarf weitere Profile und benutzerdefinierte Bausteine entwickeln, um verschiedene Einsatzszenarien von 5G-Campusnetzen so gut wie möglich abzubilden. Das Ziel ist es, die Anwendung von sicherheitsbezogenen Best-Practices so einfach wie möglich zu gestalten und Unternehmen stets auf dem neuesten Stand zu halten.
Wie kann ich als Anwender selbst dazu beitragen, dass das Muster passgenau für meinen Anwendungsfall und meine Branche gestaltet wird?
Richard Fritzsche: Ganz einfach, du kannst selbst mitschreiben, indem du deine Erfahrungen und Hinweise einbringst. In die IT-Grundschutz-Profile und benutzerdefinierten Bausteine fließen die Hinweise der Hersteller und Anwender selbst ein. Es gibt zwei Möglichkeiten, wie du dies tun kannst. Das BSI organisiert Workshops, an denen Sicherheitsvertreter von Anwendern teilnehmen, wo direkt Feedback und Hinweise eingesammelt werden. Alternativ kannst du jetzt an der „Community-Draft“-Phase teilnehmen, die gerade begonnen hat. In dieser Phase haben alle Interessierten die Möglichkeit, entsprechende Kommentare und Vorschläge an das IT-Grundschutz Referat des BSI zu übermitteln.
Die Einbeziehung der Anwender in den Entwicklungsprozess ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die IT-Grundschutzprofile den realen Anforderungen und Bedürfnissen der Unternehmen gerecht werden.
Bis zum 12. November 2023 besteht noch die Gelegenheit, den Community Draft des neuen IT-Grundschutz-Profils zu kommentieren.
Weitere Infos: www.bsi.bund.de
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